STIMMEN DES WINTERS
Wenn aus Papier Geräusche werden.
Der Winter hat seine eigene Stimme. Man muss nur genau hinhören. Wir haben die Geräusche der kalten Jahreszeit auf Papier gebracht – begleitet von kleinen Geschichten, Gedichten und Erzählungen. Es öffnet sich eine Klangwelt, die den Winter lebendig macht.

„Emma stapfte durch den frisch gefallenen Schnee. Mit jedem Schritt hörte sie das vertraute Knistern, als würde der Winter ihr persönlich applaudieren. Sie lachte, drehte sich im Kreis und ließ die Schneeflocken auf ihrem Gesicht tanzen.“
Altes Kaminstück
Heine, Heinrich (1797-1856)
Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
Warm und einsam, still vertraut.
Sinnend sitz ich auf dem Sessel,
An dem knisternden Kamin,
Kochend summt der Wasserkessel
Längst verklungene Melodien.
Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zu Mut.
Auf dem Weihnachtsmarkt
„Zwischen Ständen duftet es nach Zimt und Vanille.
Kinder lachen, Glöckchen klingen, und irgendwo singt jemand ein leises Lied.
Alles klingt nach Winter, nach Freude und nach Zuhause.“
Schneesturm – „Tanz der Flocken“
„Der Wind kam zuerst leise, dann mit voller Kraft. Schneeflocken wirbelten wie tausend kleine Tänzer durch die Nacht. Lara zog den Schal enger um den Hals und kämpfte sich gegen das Heulen des Sturms an. Jeder Schritt war schwer, doch gleichzeitig spürte sie die wilde Schönheit dieses Moments: Der Winter zeigte seine mächtigste Stimme. Es war kein stilles Knirschen mehr, sondern ein Orchester aus Brausen, Pfeifen und Wispern. Mitten im Chaos blieb sie stehen, hob das Gesicht und ließ sich von der weißen Flut umarmen. Und plötzlich war der Sturm nicht mehr bedrohlich, sondern ein Tanz – rau, frei und voller Leben.“